Kostentransparenz der MVV Netze für den Gemeinderat

Der Gemeinderat möge beschließen:  Die MVV Netze GmbH stellt zeitnah in einem Ausschuss des Gemeinderats Mannheim ihre Preispolitik bezüglich der Hausanschlüsse für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme vor und begründet diese.

 

Begründung:

Die MVV Netze GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der MVV Energie AG, an der die Stadt Mannheim als Haupteigentümerin mit über 50 Prozent beteiligt ist. MVV Netze ist unter anderem zuständig für die Einrichtung von Hausanschlüssen für Strom, Gas, Wasser und – wo vorhanden oder geplant – Fernwärme. Die Gesellschaft hat Preissteigerungen von durchschnittlich 160 Prozent für die Einrichtung der Anschlüsse angekündigt.

Der Preis für einen Stromanschluss verdreifacht sich annähernd von ca. 3.000 Euro auf über 8.600 Euro, für Wasser von 3.370 Euro auf über 10.000 Euro. Für Fernwärme kommt der Preissprung zwar erst 2026, dann aber auch spürbar von knapp 5.900 Euro auf über 8.900 Euro – mal zwei, da laut Pressemitteilung neben dem Anschlusspreis ein gleich hoher Ausbaukostenbeitrag fällig wird, also zusammengenommen von 11.800 Euro auf 17.800 Euro. Für einen Gasanschluss fällt die Preissteigerung um mehr als das Siebenfache am höchsten aus, was jedoch in Anbetracht der nicht allzu fernen Einstellung des Gasnetz-Betriebs keine große Bedeutung mehr zukommt.

Die MVV Netze begründet die Preissteigerungen neben allgemeinen Baukostensteigerungen mit mehr Kostengerechtigkeit durch die Stärkung des Verursacher-Prinzips: Wer einen Hausanschluss benötigt, soll die Kosten dafür weitgehend selbst tragen. Bisher wird angeblich ein großer Teil der Kosten auf alle Nutzer:innen umgelegt.

Doch Preissteigerungen dieser Größenordnungen lassen Zweifel aufkommen, ob tatsächlich eine solche Kalkulation wesentlich zu Grunde liegt. Der Gemeinderat hat als Entscheidungsträger der Haupteigentümerin ein Interesse und ein Recht auf Kostentransparenz als Entscheidungsgrundlage.