Der Gemeinderat möge beschließen: In Parkhäusern und Tiefgaragen der MPB GmbH in den Quadraten werden sichere Fahrradstellplätze und Ladestationen für E-Bikes eingerichtet. Dazu entwickelt die Verwaltung gemeinsam mit der MPB und Fahrradinitiativen zeitnah ein Konzept und akquiriert Fördermittel.
Begründung:
Einzelhandel, Gastronomie und kulturelle Einrichtungen in der Mannheimer Innenstadt stehen im harten Wettbewerb mit anderen Standorten in der Region. Ein wesentlicher Faktor für die Entscheidung der Besucher:innen und Kund:innen bei ihrer Auswahl ist neben dem Angebot und der Aufenthaltsqualität die Erreichbarkeit mit unterschiedlichen Fortbewegungsmitteln. Vor allem aus dem Stadtgebiet und dem näheren Umland entscheiden sich viele Menschen für die Anreise per ÖPNV oder in zunehmendem Maße auf zwei Rädern.
Besonders E-Bikes und Pedelecs erfreuen sich wachsender Beliebtheit, wie Verkaufszahlen belegen. Mit elektrischer Antriebsunterstützung kombinieren speziell viele Senior:innen entspannte Ausflugsfahrten mit Bummeln und Shoppen. Wichtig ist für sie eine gut erreichbare, bequeme und vor allem sichere Möglichkeit am Zielort, ihr wertvolles Fahrrad bzw. E-Bike abzustellen, um anschließend ganz entspannt Geld auszugeben. Mit relativ einfachen Mitteln kann hier ein attraktives Angebot für eine kaufkräftige Zielgruppe geschaffen und nebenbei etwas für den Klimaschutz getan werden.
Die Ablehnung der Einrichtung von Fahrradstellplätzen in Innenstadtparkhäusern in V690/2022 berücksichtigt weder die überwiegend mangelnde Auslastung der Parkhäuser noch die Entwicklung in Mannheim, dass weitere MPB-Parkhäuser auf einen stagnierenden und durch den Zustand der Rheinbrücken perspektivisch womöglich eher rückläufigen PKW-Verkehr gegenüber einem wachsenden Fahrradverkehr treffen. Die genannte Alternative Fahrradboxen auf M4 können den Bedarf nur bedingt befriedigen, wozu zum einen die Bezahlbarriere einer App, zum anderen die nicht ganz zentrale Lage beitragen. In V690/2022 räumt auch die Verwaltung diesen Faktor ein: „Aus verkehrsplanerischer Sicht stellt die konzeptionelle Erweiterung der Fahrradabstellplätze in den Quadraten wie im gesamten Stadtgebiet eine stetige Daueraufgabe dar. Der vorliegende Bedarf an Fahrradabstellplätzen ist bei Weitem nicht abgedeckt. Die Nähe zum Zielort ist mit Blick auf die praktische und häufige Nutzbarkeit ein entscheidender Faktor.“
Attraktiver als M4 erscheinen beispielsweise die Lagen der Parkhäuser und der Tiefgarage in C1 und demnächst C2, N1 und N2. Doch wir wollen dem Konzept nicht vorgreifen.