Die Fraktion LTK begrüßt aus Klimaschutzgründen die Entscheidung der MVV sehr, bis 2035 das Erdgas-Verteilnetz stillzulegen. Die Stadträtinnen und Stadträte der Linken, Tierschutzpartei und Klimaliste zeigen sich jedoch überrascht, dass sie die Mitteilung aus der Presse erfahren. Die kleinen Gemeinderats-Fraktionen sind nicht im Aufsichtsrat der MVV vertreten und auch im Gemeinderat wurde diese Entscheidung weder kommuniziert noch diskutiert.
Jessica Martin (Klimaliste), klimapolitische Sprecherin der Gemeinderatsfraktion, ist trotzdem zufrieden: „Wir freuen uns, dass die MVV zu dem Schluss gekommen ist, dass ein Weiterbetrieb auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht rentabel ist, da die Nutzerentgelte auf eine sinkende Anzahl an Verbraucher*innen umgelegt werden und zugleich die CO2-Preise weiter steigen. Dass eine Umstellungen auf Wasserstoff aus Kosten- und Kapazitätsgründen für Privathaushalte nicht realisierbar ist, ist bereits seit Längerem bekannt. Daher ist es nur konsequent, die Entscheidung frühzeitig zu fällen. Nun wird Hausbesitzer*innen nicht länger etwas vorgemacht. Sie haben die Möglichkeit, sich in den nächsten zehn Jahren an das Fernwärmenetz anschließen zu lassen oder sich auf eine Wärmepumpe umzustellen.“
Dennis Ulas (Die Linke), sozialpolitischer Sprecher der Gemeinderatsfraktion, kritisiert allerdings: „37 Prozent der Gebäude in Mannheim heizen derzeit mit Gas. Das ist ein enorm großer Anteil, der nun innerhalb von zehn Jahren komplett umgestellt werden muss. Vor allem kleine private Hauseigentümer*innen stellt die Umstellung auf ein neues Heizungssystem innerhalb von zehn Jahren vor große finanzielle Herausforderungen. Ohne Zuschüsse wird das für viele nicht zu stemmen sein. Wir erwarten daher ernsthafte Lösungsvorschläge und Förderprogramme. Das lässt die Mitteilung der MVV leider offen.“