Die Verwaltung möge berichten:
- Wie schätzt die Verwaltung die Zahl und den Wohnbedarf von und für wohnungslose Mannheimer*innen,
- wie hoch die Zahl der obdachlosen Menschen in Mannheim?
- Welche gesellschaftlichen Gruppen (Frauen, Migrant*innen, queere und ältere Menschen etc.) sind zu welchen Anteilen und in welcher Größenordnung jeweils zu 1. und 2. betroffen?
Begründung:
Nach unserem Eindruck in Mannheim und nach bundesweiten Einschätzungen und Zahlen hat die Corona-Pandemie die Wohnungslosigkeit weiter verschärft. Um hier politisch gegenzusteuern, wäre eine Einschätzung des Bedarfs und der betroffenen gesellschaftlichen Gruppen notwendig.
Menschen, die keinen eigenen Mietvertrag haben, werden als „wohnungslos“ bezeichnet und jährlich von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) geschätzt. 2020 lebten demnach 417.000 wohnungslose Menschen in Deutschland, davon 161.000 anerkannte Geflüchtete (rückläufige Zahl). Von den übrigen 256.000 Menschen ohne einen eigenen Mietvertrag im „Wohnungslosensektor“ leben circa 45.000 Menschen „auf der Straße“, sind also obdachlos. Im ersten Jahr der Pandemie stieg die Zahl der Menschen ohne Mietvertrag laut BAG W um 13 Prozent an (taz 18.1.2022). Die Situation hat sich seit der Corona-Pandemie besonders für diese Personengruppe also leider deutlich verschärft.