Die Verwaltung möge berichten:
- Plant die Stadt Mannheim straßenüberspannende Konstruktionen aus Seilen, Netzen und Säulen mit Kletterpflanzenbewuchs zur Hitzebekämpfung in den am stärksten betroffenen Stadtteilen?
- Wird die Platzierung von freistehenden Kletterpflanzen-Gerüsten oder großvolumiger Pflanzgefäße mit Baumbepflanzung als schattenspendende Alternative zu Straßenbäumen in versiegelten Bereichen als Sofortmaßnahme in Betracht gezogen?
- Plant die Verwaltung biotechnologische Luftreinigungssysteme (wie Moos-basierte Filter) in die Freiflächengestaltung zu integrieren, die gleichzeitig zur lokalen Kühlung beitragen können?
- Prüft die Stadt den Einsatz von „Cool Pavements“ (helle, reflektierende Straßenbeläge)?
- Entwickelt die Stadt eine koordinierte Strategie zur reflektierenden Beschichtung von Dächern und Fassaden in öffentlichen Gebäuden?
- Werden temporäre Kühlungsmaßnahmen wie mobile Wasserspiele, Sprühnebel-Anlagen oder Pop-Up-Schattenstrukturen für Hitzewellen-Perioden in Betracht gezogen?
- Welcher Zeitrahmen und welche Haushaltsmittel sind für innovative Kühlungsmaßnahmen in Bereichen vorgesehen, wo klassische Bepflanzung baulich nicht möglich ist?
- Welche Kooperationen mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder anderen Städten sind geplant, um innovative Kühlungstechnologien zu testen und zu finanzieren?
- Ist eine Bürgerbeteiligung bei der Auswahl und Standortbestimmung solcher Kühlungsmaßnahmen geplant?
Begründung:
Der Hitze-Check 2025 der Deutschen Umwelthilfe zeigt alarmierende Ergebnisse: Mannheim schneidet bundesweit am schlechtesten ab. 88 Prozent der Bürger:innen leben in stark hitzebelasteten Gebieten bei Oberflächentemperaturen über 38 Grad, 56 Prozent Versiegelungsgrad und nur 2 Prozent Grünflächen. Die gesundheitlichen Folgen sind dramatisch: 2024 wurden deutschlandweit bereits 3.000 hitzebedingte Sterbefälle geschätzt.
Da klassische Bepflanzung in vielen versiegelten Bereichen aufgrund von Tiefgaragen oder unterirdischen Leitungen nicht möglich ist, bieten innovative Kühlungstechnologien konkrete Lösungen: Vertikale Kletterpflanzen-Systeme, multifunktionale Stadtmöbel mit Schattenspender, Cool Pavements (reduzieren Temperaturen um bis zu 11°C), reflektierende Oberflächen (reflektieren 30-50 % des Sonnenlichts) und temporäre Wasserspiele für Hitzewellen.
Diese kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen sind für die stark versiegelten Bereiche Mannheims essentiell, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.