Mannheim als „Region der Lebensretter“

(Gemeinsamer Antrag von LI.PAR.Tie., Die Grünen, SPD, CDU, FDP/MfM und ML)

Der Gemeinderat möge beschließen:

  • Die Verwaltung führt zum 01.01.2024, hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt, die smartphonebasierte Ersthelfer-App „Region der Lebensretter“ in Mannheim ein.
  • Die Verwaltung erstellt umgehend, in Absprache mit der ILS Mannheim, eine entsprechende Beschlussvorlage zur unbefristeten Umsetzung eines solchen Systems und legt diese dem Gemeinderat vor.
  • Die Verwaltung stellt entsprechende Mittel zur Implementierung des Systems bereit (ca. 50.000 Euro) und stellt die Folgefinanzierung (ca. 20.000 Euro) sicher.
  • Die Verwaltung wird beauftragt, mit dem Innenministerium des Landes Baden-Württemberg in Verhandlungen zu treten, damit ein solches System landesweit als Vorschaltmaßnahme zum Regelrettungsdienst nach den Leitlinien des Deutschen und Europäischen Rats zur Wiederbelebung (GRC, ERC – German/European Resuscitation Council) sowie des Rettungsdienstplans des Landes zeitnah etabliert und finanziert wird.

 

Begründung:

Die App „Region der Lebensretter“ ist aktuell die am weitest verbreitende Ersthelfer-App in Baden-Württemberg und wird fast flächendeckend eingesetzt. Durch das Smartphone-basierte Ersthelfersystem können erwiesenermaßen in vielen Fällen bei plötzlichem Herzstillstand sowie weiteren lebensbedrohlichen Erkrankungen, Leben gerettet werden. Es gelingt im Durchschnitt, dass innerhalb von fünf Minuten registrierte und geschulte Ersthelfer*innen erscheinen, mit der Reanimation oder Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen und so das Rennen gegen die Zeit noch (viel eher) gewinnen können. Mannheim ist aktuell ein weißer Fleck im Bereich der Ersthelfer-App, sprich diese werden nicht eingesetzt.

„Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen. Über 50.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Herz-Kreislaufstillstand. Es kann jeden treffen: Junge und Alte, Sportler und Couch-Potatoes. Bis der Rettungsdienst eintrifft – in Großstädten 7-15 Minuten nach dem Notruf, auf dem Land oft auch später – sind die Überlebenschancen nur noch minimal. Bereits nach kurzer Zeit treten irreversible Schäden im Gehirn auf. Nur etwa 10 bis15 Prozent der Patient*innen überleben – trotz der Fortschritte in der Notfall- und Intensivmedizin.“ (aus: regionderlebensretter.de).